Warum sich Chris für seine Ehe entschied, sich von seiner Affäre distanzierte und damit sein Doppelleben beendete – ein typischer Verlauf in Affären (der so nicht sein müsste).
Chris und Steffis Erfahrungsbericht zeigt den typischen Verlauf einer längeren Affäre, den ich in den letzten 15 Jahren schon zigfach begleitet habe. Die beiden stehen stellvertretend für einen verheirateten Menschen in einer Affäre.
Wie entstehen Affären typischerweise?
Chris wurde vor 3 Jahren beruflich versetzt. Leider ging es mit seiner beruflichen Versetzung auch in seiner langjährigen Ehe stetig bergab.
Seine Ehefrau distanzierte sich mit den Monaten emotional von ihm und wollte, wenn er am Wochenende zu Hause war, keine Intimitäten mehr.
Er fühlte sich immer mehr wie ein Eindringling und war mit der Zeit froh, am Wochenbeginn wieder fahren zu können. Er spürte, wie sehr er sich von seiner Familie entfremdete.
Affären beginnen oft über einen harmlosen Kontakt
Er war, wie so oft, unter der Woche abends bei seinem Lieblingsitaliener in der Stadt, in der er arbeitete. An diesem einen Abend kam Steffi zur Tür herein, schaute sich kurz um und setzte sich zu ihm an den Tisch. Sie wolle Gesellschaft haben, nicht alleine essen, sagte sie ihm.
Sie fingen an zu sprechen und zu erzählen. Steffi hatte einfach eine tolle Art, war sehr gewinnbringend und charmant. Chris fühlte sich in ihrem Gespräch so unbekümmert und frei. Ein Gefühl, das ihm schon länger in seiner Ehe fehlte. Er musste dieser Frau nichts beweisen, er konnte einfach er selbst sein. Sie flirteten und am selben Abend landeten sie letztendlich im Bett seiner Zweitwohnung.
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Am nächsten Tag tauschten sie Telefonnummern aus. Chris dachte, dass dies mit ihr nur eine kurze Phase sei. Er dachte jedenfalls nur ein Seitensprung oder eine kurze Affäre. Der Kontakt zu Steffi brach jedoch nicht ab. Sie verlebten stürmische, intensive Zeiten. Aus den angedachten Tagen wurden zwei Jahre.
Vom Seitesprung in die Affäre
Er hatte ihr am ersten Abend bereits alles erzählt und sie verstand, dass er in seiner Ehe bereits länger nicht mehr glücklich war. Steffi hinterfragte vieles, zeigte Interesse, sodass Chris sich wieder wie ein richtiger Mann fühlte. Steffi verstand ihn. Sie hatten jeden Tag Kontakt über Messenger und telefonierten mehrmals in der Woche. Sie trafen sich regelmäßig, Chris nahm sich viel Zeit für sie und natürlich hatten sie Sex. So manifestierte sich zwischen ihnen beiden eine Affäre. Er nahm sich oft vor, die Affäre zu Steffi zu beenden aufgrund seines schlechten Gewissens. Dennoch trennte er sich nicht von ihr und auch nicht von seiner Frau.
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Verheiratete Männer fragen sich, wann sie trotz Liebe ihre Affäre beenden und ihrer Ehefrau wieder treu sein wollen
Chris fühlte zu diesem Zeitpunkt nicht, dass er mit Steffi nicht den Rest seines Lebens verbringen wollte. Aber die körperliche Anziehung zu ihr war sehr stark gewesen und auch die gemeinsame Zeit war wunderschön, so harmonisch und unterhaltsam. Er war aber nicht bereit, seine Frau und seinen Sohn zu verlassen. Dass das Ende der Affäre zu Steffi ein Kontaktabbruch bedeuten würde, war ihm klar. Der Gedanke, sie nicht vergessen zu können, schmerzte ihn sehr.
Chris erklärte in der Beratung die Gründe für seine Affäre
Er entwickelte immer größer werdende Schuldgefühle gegenüber Steffi und seiner Frau. Dieser hatte er die Affäre verschwiegen. Er war sich sicher, dass beide Frauen ihm böse sein würden.
Für ihn hatte sich erst einmal nichts verändert, da er an seiner Ehe weiter festhielt. Seine Frau wollte von sich aus nichts an ihrer Beziehung verändern. Er sehnte sich nach ihrer Anerkennung, von seiner Frau geküsst zu werden und auch umarmt. Davon erzählte er Steffi nichts.
Fehlende liebevolle Worte und ein ständiges Hintenanstellen, wenn er mal wieder zu Hause weilte, führten dazu, dass sein Selbstbewusstsein immer stärker litt.
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Seine Frau spiegelte ihm, dass sie ihn nicht brauchte – das verursachte eine Wertlosigkeit in ihm als Mann. So ging es bei seinen Besuchen zu Hause schon länger nicht mehr um ihn oder sie beide als Paar.
Steffi fing all das auf und kompensierte, was ihm seine Frau nicht mehr bereit war zu geben. Die Affäre mit Steffi tat ihm gut, er war sogar der Meinung, dass sie seine Ehe rettete.
Für die Affäre alles aufgeben?
Natürlich habe er daran gedacht, ob es nicht besser wäre, sich auf etwas Neues einzulassen. Auf Steffi. Sie war ja schließlich bereits da. Es wäre alles so einfach. Doch er hatte sein starkes Verantwortungsgefühl gegenüber seiner Frau. Dazu wollte er nicht, dass ihr gemeinsamer Sohn ohne Vater aufwächst.
Seine Liebesaffäre mit Steffi hielt insgesamt zwei Jahre an
Im Grunde wollte er weder seine Ehe noch seine Affäre konsequent beenden. Aber er tat es dennoch, denn er wußte, dass er alsbald eine Entscheidung treffen musste. Chris hatte sich immer mehr in Steffi verliebt, doch er ist keine feste Beziehung mit ihr eingegangen, er hat sich nicht für sie entschieden.
Die Gründe, warum sich verheiratete Männer in langjährigen Affären nicht für die Geliebte entscheiden
- Er hatte in dieser Zeit gelernt, dass er wieder glücklich sein kann (das möchte die Geliebte ja auch erreichen. Sie möchte jedoch, dass er das mit ihr erlebt – und das passiert höchst selten!)
- Er war davon überzeugt, dass es besser sei, unglücklich in seiner Beziehung zu sein, als dass sein Sohn ohne Vater aufwächst (Das kann ein gebundener Mann NUR aus seinem satten Zustand so fühlen!)
- Er dachte, dass es die bessere Entscheidung sei, die Affäre trotz Liebe zu beenden und zu seiner Frau zurückzukehren (meist deswegen, weil das Gewissen und das Verantwortungsgefühl aufgrund der Sättigung wieder stark im Vordergrund steht)
Nachdem er sich von Steffi getrennt hatte, stellte es sich im Laufe der Zeit heraus, dass der Sohn jeden Streit zwischen ihm und seiner Frau mitbekommen hat. Kinder spüren es genau, wenn die Eltern nicht mehr glücklich miteinander sind. Letztendlich waren sie beide nur noch wegen des gemeinsamen Kindes ein Paar.
So manche Geliebte versucht, das Ruder noch im letzten Moment herumzureißen, indem sie die Affäre auffliegen lässt. Steffi war klug genug, sich nicht bei seiner Ehefrau zu melden. Es geht dabei nicht darum, die Ehefrau zu schützen. Meiner Meinung nach hat jeder ein Recht auf die Wahrheit. Die Realität sieht jedoch meist so aus, dass die Geliebte die alleinige Schuld an der Affäre zugesprochen bekommt. Ich kenne in den 15 Jahren mit über 40.000 Beratungen nicht einen Fall, dass aus einem Verrat eine langfristige glückliche Liebesbeziehung entstanden ist.
So weh es auch tut: Steffi machte es richtig, sie ging schweren Herzens weiter, obwohl ihre Gefühle für ihn sehr stark waren. Er sei für sie keine Affäre, sondern eine große Liebe. Sie löschte seine Nummer nach Beenden der Affäre, sowie den gemeinsamen Chat und sämtliche Fotos. Er konnte sie verstehen, aber es tat ihm weh.
Die Trennung von seiner Ehefrau erfolgte 1,5 Jahre später
Als sich Chris für seine Ehefrau entschied und sich wieder auf sie einließ, zeigte sie ihm eindeutig, dass sie selbst nicht mehr zufrieden mit ihrer Beziehung war und ihrerseits keinerlei Interesse an einer Fortführung der Ehe bestand.
Es hat viel zu lange gedauert, dass beide darüber gesprochen haben. Viele Monate, in denen sie schon längst eine Entscheidung hätten treffen können, um anderweitig glücklich zu sein.
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Sie beschlossen, getrennte Wege zu gehen. Zu diesem Zeitpunkt kam er zu mir in die Beratung.
Chris gestand sich ein, dass er sich geirrt hatte. In gemeinsamen Gesprächen klärten wir seinen Kopf und sein Herz. Dazu bereitete ich ihn auf die Trennungsgespräche mit seiner Frau vor. Er hatte wegen seiner Affäre ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber und war deswegen nicht frei in sich.
Dann hatte er noch einen Herzenswunsch an mich: Gemeinsam mit mir zu analysieren, ob und wann eine Kontaktaufnahme zu Steffi sinnvoll sei. Er war aus Vernunftsgründen zu seiner Frau zurückgekehrt. Seine Liebe zu Steffi war weiterhin da, er hatte die Affäre zu ihr rein aus Vernunft beendet, sich wieder melden – das war für ihn eigentlich keine Option gewesen. Er spürte, dass er sie nicht vergessen konnte.
Wir fanden gute Lösungen, damit sein Sohn keinen von beiden Elternteilen verloren hat, das war ja seine größte Befürchtung. Auch zu Steffi gestalteten wir gemeinsam einen Weg, sodass sie beide wieder in Kontakt kamen. Laut seiner letzten Meldung sind sie nun ein Paar.
Warum der typische Verlauf einer Affäre so gut wie immer in eine Sackgasse führt
Die Geliebten bleiben an der Seite eines gebundenen Mannes, weil sie denken, dass sie nur kurz in die Rolle der Geliebte schlüpfen.
Da Männer klar äußern, dass sie in ihren Ehen unglücklich sind, interpretieren Frauen sehr oft, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis der Mann sich aus seiner Ehe löst und sich für sie als neue Frau entscheidet.
Aber so läuft es eher selten ab, da Männer ohne klare Positionierung für die neue Frau bereits bekommen, was Steffi Chris über viele Monate gab: Eine intensiv emotionale und sexuelle Sättigung.
Mit welchem Verhalten die Geliebte selbst dazu beiträgt
- Steffi stillte seinen Hunger nach Sex, Lebendigkeit, Lebensfreude, Liebe, Nähe, Anerkennung, Verständnis
- Steffi stabilisierte sein männliches Selbstwertgefühl
Männer kommen über diese Sättigung in ihren ursprünglichen Zustand zurück. Die Geliebte trägt dazu bei, dass der Mann sich erholt und darüber seine Ehe wieder besser aushält. Er hat ja ein wertvolles Gegenstück.
Darüber verändert sich die Wahrnehmung des Mannes
Die Konflikte mit der eigenen Frau werden weniger, der Mann ist satt und blickt aus diesem Blickwinkel auf die Geliebte. Diese ist mit der Zeit mit ihren Nerven am Ende, empfindet starken seelischen Schmerz und bringt diesen auch immer öfter zum Ausdruck.
Die Geliebte verändert sich mit der Zeit auf eine negative Weise, denn sie fühlt sich benutzt und ausgelaugt
Viele Geliebten können ihren Schmerz nicht mehr zurückhalten, sie zeigen ihn.
Der gebundene Mann registriert das sehr genau und fragt sich, ob er sich wirklich noch mit ihr verbessert. Dann fängt er an, sich von ihr zu entfernen.
Für die Geliebte macht es somit Sinn, sich viel früher aus einer Affäre zu lösen. Darüber werde ich einen eigenen Newsletter verfassen.
Wenn sich der verheiratete Mann später doch von seiner Frau trennt – kommt er auf die Geliebte wieder zu?
Wenn die Geliebte ein echtes Potential als Partnerin hat, ist das sehr wahrscheinlich. Vieles hängt vom bisherigen Verlauf ab:
- Was hat die Geliebte ihm (deutlich und mehrmals) signalisiert?
- Wie verzweifelt hat sie sich bei der Beendigung der Affäre gezeigt?
- Wieviel an Eigenverantwortung trug sie in sich?
- Wie verlief der weitere Kontakt nach der Trennung?
- Hat der gebundene Mann sie von Anfang an nur als Übergangsfrau eingestuft?
Jeder Fall ist individuell zu betrachten.
Fazit: Je länger eine Affäre andauert, umso unwahrscheinlicher ist es, dass der Mann sich für die neue Frau entscheidet. Aber auch das ist nicht unmöglich. Es ist aber auch nicht unmöglich, seine Affäre eines Tages sogar zu heiraten. Es gilt hier immer, nicht pauschal zu werten und das Drehbuch genauer anzuschauen. Oft ergeben sich gute Gründe, wie beispielsweise, wenn beide anderweitig verheiratet sind.
Es bedarf an großer Eigenverantwortung und beuwsstem Vorgehen, um durch diese Entwicklung mental gesund durchzugehen und an sein Ziel zu kommen.
Du bist die Geliebte in einer Affäre und suchst Wege anstelle einer Trennung? Du hast Bedenken vor dem falschen Schritt?
Ich bin Silke Setzkorn, Affären-Expertin, Online Beziehungs-Coach und Buch-Autorin
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Ich freue mich auf dich und unser Gespräch!
Herzlichst, Silke Setzkorn
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